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Was wir tun.

Mit unserem Projekt „Housing First“ helfen wir Obdachlosen auf dem Weg zu einer eigenen Wohnung. Denn der erste Schritt zurück in die Gesellschaft ist ein sicheres Zuhause. Auf dieser Grundlage lassen sich das eigene Leben und die individuelle Zukunft dann verantwortungsvoll gestalten.

Wir lassen unsere Vermieter:innen und Teilnehmer:innen nicht allein. Die kontinuierliche Betreuung durch unsere Sozialarbeiter:innen und weitere Hilfsangebote sind wichtige Aspekte unserer Arbeit. Zum Beispiel helfen wir bei der Vermittlung einer Arbeitsstelle ein neues Leben und der Integration in die Nachbarschaft.

FAQ

Was ist Housing First?

Housing First ist ein Ansatz in der Wohnungslosenhilfe, der das Recht von wohnungslosen Menschen auf Wohnen betont. Wohnraum wird zuerst und nicht zuletzt angeboten. Es gibt daher in Housing First Projekten grundsätzlich keine Zeit-, Übergangs-, Zwischen-, Unter- oder Probemietverträge. Wohnraum wird ohne jegliche Erwartung, dass sich eine wohnungslose Person in einer bestimmten Art und Weise zu entwickeln hat, zur Verfügung gestellt.

In diesem kurzen Video des Bayerischen Rundfunks wird ein Housing First Projekt in Nürnberg vorgestellt: Nürnberg : Housing first (br.de)

Housing First wurde ursprünglich in New York speziell für Langzeitwohnungslose mit psychischen Erkrankungen und Suchtproblemen entwickelt. Inzwischen hat sich der Ansatz (in abgewandelter Form) sowohl in den USA als auch in mehreren europäischen Ländern etabliert. In Finnland ist der Housing First Ansatz sogar die nationale Strategie zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit. Finnland wendet Housing First sehr erfolgreich an und hat es als einziges Mitgliedsland der Europäischen Union geschafft, die Zahl der Wohnungslosen zu reduzieren.

Wer zahlt die Miete?

TeilnehmerInnen an Housing First Projekten müssen bereit sein, ihre Pflichten aus dem Mietvertrag zu erfüllen. Dazu gehören insbesondere Mietzahlung und Kaution. Die meisten obdachlosen Menschen haben Anspruch auf Sozialleistungen (z.B. Arbeitslosengeld II). Gemeinsam mit den ProjektteilnehmerInnen beantragt MainWeg solche Leistungen, sodass dann z.B. das Jobcenter die Miete übernimmt.

Wer kann an dem Projekt teilnehmen?

An unserem Projekt können wohnungs- und obdachlose Menschen in Frankfurt am Main teilnehmen, die geschäftsfähig sind (d.h. in rechtlicher Hinsicht in der Lage sind, einen eigenen Mietvertrag abzuschließen). Personen, die an einer akuten psychischen Erkrankung leiden, die eine Selbst- oder Fremdgefährdung zur Folge haben kann, und Personen mit einer akuten Suchterkrankung, die die Kommunikations- und Absprachefähigkeit erheblich beeinträchtigt, können an unserem Projekt nicht teilnehmen.

Die ProjektteilnehmerInnen müssen bereit sein, sich an den Mietvertrag halten, d.h. vor allem Miete und Kaution zu zahlen. Außerdem gehört die Bereitschaft zu regelmäßigem Kontakt (in der Regel einmal die Woche) mit unseren SozialarbeiterInnen dazu.

Unser Projekt ist für wohnungs- und obdachlose Menschen gedacht, die wieder auf ihren eigenen Füßen stehen wollen. Dazu gehört auch der Wille, einer geordneten Erwerbstätigkeit nachzugehen. Unsere SozialarbeiterInnen unterstützen die ProjektteilnehmerInnen auf dem Weg zurück in den Arbeitsmarkt.

Was leistet MainWeg?

MainWeg beschäftigt hauptamtliche SozialarbeiterInnen, die unsere ProjektteilnehmerInnen begleiten und sie bei ihrer Integration in die Hausgemeinschaft sowie den Arbeitsmarkt unterstützen. MainWeg organisiert auch die Begleitung der ProjektteilnehmerInnen durch ehrenamtliche HelferInnen. Außerdem findet MainWeg VermieterInnen, die bereit sind, an ehemals wohnungs- oder obdachlose Personen zu vermieten und stellt die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung unseres Projekts sicher.

MainWeg tritt hingegen nicht als Vermieter auf und bezahlt auch nicht die Miete der ProjektteilnehmerInnen.

Wieso braucht Frankfurt MainWeg?

MainWeg ist das erste Housing-First-Projekt in Frankfurt am Main und deutschlandweit das erste Housing-First-Projekt, das u.a. auch das Ziel verfolgt, die ProjektteilnehmerInnen in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Unser Projekt wird von einem Team renommierter SozialwissenschaftlerInnen begleitet. Die Ergebnisse unserer Arbeit werden wir sehr gerne der Politik und anderen Trägern in der Wohnungslosenhilfe zur Verfügung stellen.

Wie lange dauert das Programm?

Das Ziel von MainWeg ist, dass die ProjektteilnehmerInnen möglichst schnell ihr Leben selbständig und ohne fremde Hilfe führen können. Wir gehen davon aus, dass dies in der Regel innerhalb von zwei Jahren gelingen wird.

Unsere VermieterInnen haben aber die Sicherheit, dass wir die Betreuung der ProjektteilnehmerInnen in keinem Fall einstellen, solange die ProjektteilnehmerInnen in ihrer Wohnung leben und Hilfe benötigen.

Wie kann man sich die Beratung und Begleitung vorstellen?

Unsere SozialarbeiterInnen definieren gemeinsam mit den ProjektteilnehmerInnen jeweils individuell ein Curriculum, d.h. einen Plan zur Stabilisierung der Wohnsituation und Integration in den Arbeitsmarkt. Im Rahmen regelmäßiger Treffen wird der Fortschritt gemeinsam evaluiert; die SozialarbeiterInnen und die ProjektteilnehmerInnen halten auch ansonsten Kontakt zueinander. Wir sind digital gut aufgestellt und auch in dieser Hinsicht flexibel. Hilfen oder Beratung „von der Stange“ gibt es grundsätzlich nicht, sondern die Betreuungsansätze werden individuell „maßgeschneidert“ und an die jeweilige Person angepasst.

Darüber hinaus wird jedem/jeder ProjektteilnehmerIn ein(e) ehrenamtliche(r) Tandempartner(in) zugeteilt, der sich regelmäßig mit dem/der ProjektteilnehmerIn trifft und den/die ProjektteilnehmerIn im Rahmen einer regelmäßigen, wöchentlichen Aktivität (z.B. Sport oder andere gemeinsame Unternehmungen) ein Stück weit in seinen Alltag integriert.

Wie kann ich MainWeg unterstützen?

Bitte sprechen Sie uns gerne direkt an. Sicher finden wir gemeinsam etwas, was Sie sinnvoll zu unserem Projekt beitragen können und sich für Sie sinnvoll und befriedigend anfühlt.

Besonders freuen wir uns,

  • wenn VermieterInnen bereit sind, an unsere ProjektteilnehmerInnen zu vermieten,
  • FrankfurterInnen bereit sind, als Tandempartner (siehe oben) unserer ProjektteilnehmerInnen zu agieren und
  • über Geldspenden.

 

Können ProjektteilnehmerInnen von der Teilnahme am Projekt ausgeschlossen werden?

Nur Personen, von denen eine Selbst- oder Fremdgefährdung oder inakzeptable Aggressivität ausgeht, können von der Teilnahme an unserem Projekt ausgeschlossen werden. MainWeg betreibt keine psychiatrische Anstalt und keinen Sicherheitsdienst.

Abgesehen von diesen Fällen wird niemand von der Teilnahme an unserem Projekt ausgeschlossen. Dies gibt sowohl den ProjektteilnehmerInnen als auch den VermieterInnen Sicherheit.

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